„Ich habe immer daran geglaubt, dass das Gegenteil von Liebe nicht Hass ist, sondern Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist nicht der Anfang eines Prozesses, sie ist das Ende eines Prozesses.“
An diesem Zitat des Shoah-Überlebenden Elie Wiesel werden wir uns nach diesem 9. Oktober 2019 als Gesellschaft messen lassen müssen.
Zwei Menschen wurden aus antisemitischen und rassistischen Motiven erschossen. Ihr Mörder, der vor seiner Tat den Holocaust leugnete, wollte noch deutlich mehr Menschen töten, nur glückliche Umstände verhinderten dies. Er wollte mit seiner Tat offensichtlich ein Fanal setzen – das ist auch der Grund warum wir seinen Namen hier bewusst nicht nennen. Weiterlesen
„Wir wollten mal ergebnisoffen mit ihm reden“, so kommentierte der Kreissprecher Martin Schiller die Einladung des Neonazis Andreas Kalbitz durch den AfD Kreisverband Münster. Wir haben an der Stelle eigentlich keine weiteren Fragen zur Positionierung der AfD im Münsterland. Wer ergebnisoffen mit einem Politiker reden will, der sein halbes Leben in der militanten Neonaziszene verbracht hat, der zieht in Erwägung, einem Faschisten zuzustimmen. Daran gibt es nichts falsch zu verstehen, nicht schönzureden und nichts zu relativieren.
„Wir sind das Volk!“ so schallte es vor 30 Jahren, im Herbst 1989, durch viele Städte der DDR. Die Oppositionsbewegung ging gegen das autoritäre Regime auf die Straße und forderte Teilhabe, Menschen- und Bürgerrechte ein. Im folgenden Jahr entwickelte sich eine Dynamik, die den selbst-proklamierten antifaschistischen Staat erst kollabieren und schließlich im Oktober 1990 in der Bundesrepublik Deutschland aufgehen ließ.