ALM-Redebeitrag auf der Antifa-Demo in Hamm

Auf der antifaschistischen Vorabenddemo hielt die Antifaschistische Linke Münster folgenden Redebeitrag über die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrund“, der Rolle des Inlandsgeheimdienstes und die politischen Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind.

Liebe Freundinnen und Freund
e,

wieder einmal stehen wir hier in Hamm, um ein deutliches Zeichen des antifaschistischen Widerstands gegen die Neonazis zu setzen. Der Anlass, der uns zusammen bringt, ist nicht sonderlich neu: Nazis aus Hamm und dem Münsterland planen einen Aufmarsch, diesmal nicht hier in Hamm, sondern in Münster. Immer dann, wenn Nazis an die Öffentlichkeit gehen um für ihre verbrecherischen Ideen zu werben, werden wir sie dabei stören. Daran wird sich auch nichts ändern. Neu ist die Situation dahingehend, dass wird uns nun treffen, nachdem im November die Mordserie des so genannten Nationalsozialistischen Untergrunds bekannt wurde. Fast 13 Jahre lang konnten Nazis ungehindert mordend durch die Republik ziehen – kaltblütig richteten sie zehn Menschen hin: Enver Simsek, Adurrahim Özüdogru, Süleymann Tasköprü, Habil Kilic, Mehmet Turgut, Ismail Yasar, Theodorus Boulgardis, Mehmet Kubasik und Halit Yozgut mussten sterben, weil sie in der rassistischen Weltsicht der Nazis kein Recht auf Leben haben. Weil sie Migranten waren. Ermordet wurde auch die Polizistin Michelle Kiesewetter. Bei zwei Bombenanschlägen in Köln wurden etliche Menschen verletzt. Das Motiv war auch hier: Rassismus. Weiterlesen

Infos zum 3. März – um EA-Nr. ergänzt

Am 3. März wird es vielfältige Protestaktionen gegen den Naziaufmarsch geben. Hier eine Übersicht.

Kundgebungen des „Keinen Meter „-Bündnis
Unser Bündnis hat drei Kundgebungen (rote Kreuze) rund um die Naziroute (pink) angemeldet. Alle Kundgebungen beginnen am 3. März um 9:00 Uhr morgens. Bitte seid pünktlich vor Ort.

Kundgebungen westlich der Schienen
(1) Hoher Heckenweg/Piusallee
(2) Westausgang vom Haltepunkt Zentrum Nord

Kundgebung Nord-Östlich der Schienen
(3) Hoher Heckenweg/Edelbach

Mit dem Fahrrad zum Protest
Für alle, die mit der Leeze zum Protest gegen den Naziaufmarsch fahren wollen, gibt es einen Treffpunkt (blaues Fahrradsymbol). Die Fahrradfahrer_innen treffen sich am 3. März um 9:00 Uhr auf dem Hansaplatz. Gemeinsam geht es dann vom “Hansaviertel” nach Münster-Nord.

Anlaufpunkte im Viertel
Die Thomas-Morus-Kirche (blaues Haus) wird am 3. März zum offenen Ort des Protestes. Schon am Vorabend, den 2. März, findet dort ein „Politisches Nachtgebet“ statt. Außerdem verteilen viele Rumphorster Anwohner_innen Einladungen an Menschen, damit diese zu Besuch in die „polizeiliche Sperrzone für Nazis“ kommen dürfen. Mehr Infos hier.

Empfehlungen

  • Wir rufen euch dazu auf, falls möglich, schon sehr früh ins Rumphorst-Viertel zu gehen und die Anwohner_innen bei ihren Protesten zu unterstützen.
  • Menschen, die in Münster wohnen oder dort übernachten, empfehlen wir die nördliche Kundgebung (3) am Hohen Heckenweg/Edelbach sowie die Anreise mit Fahrrad ab Hansaplatz.
  • Menschen, die von außerhalb anreisen, empfehlen wir die leichter erreichbaren Kundgebungen westlich der Schienen (1) und (2).

Ruheorte

  • Das Theater Pumpenhaus, Gartenstraße 123, (grünes Haus) öffnet seine Türen und kann Protestierenden als Anlaufstelle, Infopoint und Ruheort dienen. Dort wird es Essen und Getränke geben.
  • Auch das Jugendzentrum im Paul-Gerhardt-Haus (grünes Rechteck, PG), Friedrichstr. 10, wird ab morgens für Protestierende geöffnet sein. Eine Kinderbetreuung wird angeboten. Im PG bekommt ihr auch aktuelle Infos per Ticker und Getränke. Ab 16:00 Uhr gibt es dort Programm.
  • Der Club Courage (blaues Haus), Friedensstraße 42, ist ganztägig bis in die Nacht geöffnet. Dort bekommt ihr Infos, Getränke und Essen.

Weitere angemeldete Infopoints
Am Hauptbahnhof Münster sind sowohl am Ostausgang (Bremer Platz) als auch am Westausgang (Bahnhofstraße) angemeldete Infopoints (rote Kreuze). Dort erhaltet ihr Informationen und Aktionskarten.

Weitere Kundgebung
An der Synagoge ist von der Jüdischen Gemeinde eine Mahnwache angemeldet worden.

Busverbindungen
Alle Busse werden um das Stadtviertel Rumphorst umgeleitet. Wichtige Bushaltestellen sind „Hauptbahnhof“ und „Eisenbahnstraße“, weil diese von fast allen Linien angefahren werden. Aktuelle Informationen liefern die Stadtwerke Münster.

Info-Ticker
Der Infoticker liefert euch am Freitag Abend (Vorabenddemo in Hamm) und am Samstag alle wichtigen Informationen zum Protestgeschehen. Ihr könnt den Infoticker mit internetfähigen Handys unter www.twitter.com/ms_keinenmeter sowie mit WAP-fähigen Handys unter http://ticker.nadir.org empfangen. Die Meldungen des Infotickers werden auf den Kundgebungen durchgesagt und sind an den Ruheorten einsehbar. Wer selber Infos weitergeben möchte, nutzt auf twitter einfach das Hashtag #keinenmeter

Aktionskarten
Aktionskarten gibt es an allen Kundgebungen, den Infopoints und den Ruheorten. Die Planquadrate der Aktionskarten werden im Infoticker genannt. Ihr könnt die Karten hier herunterladen: 1. Übersichtskarte | 2. Rumphorst/Zentrum Nord

Ermittlungsausschuss (EA)
Ein Ermittlungsausschuss (EA), der sich um in Gewahrsam genommen Protestierende kümmert ist unter folgender Nummer zu erreichen: 0251 39556221

Was sollte ich mitnehmen?

  • Proviant (Essen und Trinken, Traubenzucker)
  • Sitzunterlage (z.B. Stück Isomatte)
  • falls notwendig: Medikamente
  • WAP- oder Internetfähiges Handy
  • Schilder, Transparente, Fahnen, Trillerpfeifen…
  • Stadtplan (Aktionskarten gibt es auch an den Kundgebungen)
  • gute Laune und Ausdauer

Was sollte ich auf keinen Fall mitnehmen?

  • Waffen (auch kein Taschenmesser)
  • Drogen aller Art (auch keinen Alkohol)
  • Adress- und Notizbücher

Aktionskonsens

  • Wir sind entschlossen, den Naziaufmarsch am 3. März 2012 in Münster zu verhindern.
  • Wir wollen das in gemeinsamen Aktionen erreichen.
  • Wir sind solidarisch mit allen, die sich den Nazis und ihrer rassistischen Hetze entgegen stellen.
  • Wir werden den Nazis zeigen, dass wir sie weder in Münster noch anderswo dulden.
  • Um den Naziaufmarsch zu verhindern, setzen wir auf das Mittel der Blockaden, an denen jeder und jede teilnehmen kann. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.
  • Egal, wo wir herkommen – geografisch, politisch und sozial: Wir lassen den Nazis keinen Meter!

Rolläden hoch – raus auf die Straße- Naziaufmarsch verhindern!

Antifas aus Hamm und Münster diskutierten, warum sie sich eigentlich gegenseitig (nicht nur im März) unterstützen. Herausgekommen ist ein kurzes Gespräch zwischen Aktivist_innen, die an der Organisation beider Aktionen beteiligt sind und die gemeinsame Erfahrungen in Hamm, Münster und darüber hinaus verbindet.


(Transparent der Antifa Hamm 2004)
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Neue Infos für den 3. März

Am 3. März wird es vielfältige Protestaktionen geben. Hier eine Übersicht.
Unser Bündnis hat drei Kundgebungen (rote Punkte) rund um die Naziroute (blau) angemeldet. Alle Kundgebungen beginnen am 3. März um 9:00 Uhr morgens. Bitte seid pünktlich vor Ort.

Westlich der Schienen
1.) Hoher Heckenweg/Piusallee
2.) Westausgang vom Haltepunkt Zentrum Nord

Nord-Östlich der Schienen
3.) Hoher Heckenweg/Edelbach

Mit dem Fahrrad zum Protest
Für alle, die mit der Leeze zum Protest gegen den Naziaufmarsch fahren wollen, gibt es nun einen Treffpunkt. Die Fahrradfahrer_innen treffen sich am 3. März um 9:00 Uhr auf dem Hansaplatz. Gemeinsam geht es dann vom „Hansaviertel“ nach Münster-Nord.

Anlaufpunkte im Viertel
Die Thomas-Morus-Kirche (blaues Kreuz) wird zum offenen Ort des Protestes. Schon am 2. März beginnt dort ein „Politisches Nachtgebet“. Außerdem verteilen viele Rumphorster Anwohner_innen Einladungen an Menschen, damit diese zu Besuch in die „polizeiliche Sperrzone für Nazis“ kommen dürfen. Mehr Infos hier.
Wir rufen auch dazu auf, falls möglich, schon sehr früh ins Rumphorst-Viertel zu gehen.

Ruheorte und Infopoints
Das Theater Pumpenhaus (grünes Kreuz) öffnet am 3. März seine Türen und kann Protestierenden als Anlaufstelle und Ruheort dienen. Auch das Paul-Gerhardt-Haus an der Eisenbahnstraße wird für Protestierende geöffnet sein.

Am Hauptbahnhof Münster sind an beiden Ausgängen angemeldete Infopoints.

Anreise aus Norddeutschland:
Treffpunkt ist um 9:00 Uhr in die Bahnhofshalle am Osnabrücker Hauptbahnhof, dann geht es weiter nach Münster. Informationen und eine Pennplatzbörse für Menschen und Gruppen mit einer langen Anreise gibt es bei der Antifaschistischen Aktion Osnabrück.

Anreise zur Vorabend-Demo am 2. März in Hamm
Treffpunkt für Münster: 18:45 am Vorplatz des Hauptbahnhofs! Mehr Infos hier.

Mehr Infos

Neonazi aus Münster arbeitet bei der Post


Achim Kemper mit T-Shirt „Bombenholocaust“ (Bilder größer? Klick!)

Die treibenden Kraft hinter dem Naziaufmarsch am 3. März in Münster sind die ‘Nationalen Sozialisten Münster’, eine im November 2009 gegründete Neonazikameradschaft, die ungefähr zehn Personen umfasst. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei von der ‘Kameradschaft Hamm’ und den Neonaziführer Axel Reitz. Mit der Organisation des ersten eigenen Aufmarsches wollen sich die ‘Nationalen Sozialisten Münster’ sowohl in der Stadt bekannt machen als auch in der eigenen Szene etablieren. Aufmärsche dienen den Führungskadern der veranstaltenden Gruppen als Mittel um an Ansehen in der rechten Szene zu gewinnen.

Einer der älteren und zugleich tonangebenden Protagonisten der lokalen Neonazis ist der in Münster wohnhafte Achim Kemper. Seit Bestehen der Gruppe nimmt er an neonazistischen Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet teil, trägt auch das eigene Transparent. Am 11. Februar 2012 ist er bei einem gut 140-köpfigen Aufmarsch in Soest sogar Teil des Ordnerdienstes. Fotos zeigen den 25 Jahre alten Kemper, wie er an der Spitze des Demonstrationszuges läuft. Weiterlesen

Keine Homezone für Nazis! Gemeinsam zur Antifa-Vorabenddemo nach Hamm!

Am 02.03.2012 findet in Hamm eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto “Keine Homezone für Nazis – ob in Parteien, freien Kräften oder am Stammtisch” statt. Der Anmelder des Naziaufmarsches in Münster, Sascha Krolzig, war und ist einer der führenden Köpfe der Neonazigruppe “Kameradschaft Hamm”. Gemeinsam mit Antifaschist_innen aus Hamm wollen wir bereits am Vorabend des 03.03. ein starkes Zeichen gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung in einer vermeintlichen Homezone der Nazis setzen.

Aus Münster wird es eine gemeinsame Anreise nach Hamm geben. Treffpunkt ist um 18:45 Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs in Münster. Die Demo startet um 19:45 Uhr am Bahnhof Hamm.

Alle weiteren Infos zur Demo gibt es bei der Antifa Hamm.

Keinen Meter: Kundgebungen am 3. März

Unser Bündnis hat drei Kundgebungen (rote Punkte) rund um die Naziroute (blau) angemeldet. Alle Kundgebungen beginnen am 3. März um 9:00 Uhr morgens.

Westlich der Schienen:
1.) Hoher Heckenweg/Piusallee
2.) Westausgang vom Haltepunkt Zentrum Nord

Nord-Östlich der Schienen:
3.) Hoher Heckenweg/Edelbach

Anlaufpunkte
Das Theater Pumpenhaus (grünes Kreuz) öffnet am 3. März seine Türen und kann Protestierenden als Anlaufstelle und Ruheort dienen.
Am Hauptbahnhof Münster sind an beiden Ausgängen angemeldete Infopoints.

Weitere Anlaufpunkte und Orte werden wir zeitnah veröffentlichen. Wir rufen auch dazu auf, falls möglich, schon sehr früh ins Rumphorst-Viertel zu gehen.

Anreise aus Norddeutschland:
Treffpunkt ist um 9:00 Uhr in die Bahnhofshalle am Osnabrücker Hauptbahnhof, dann geht es weiter nach Münster. Informationen und eine Pennplatzbörse für Menschen und Gruppen mit einer langen Anreise gibt es bei der Antifaschistischen Aktion Osnabrück.

Mehr Infos:

Dresden: Weit über 10.000 Menschen auf Antifa-Demo


Weit über 10.000 Menschen demonstrierten am Samstag, den 19.02.2012 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gegen Neonazis und Rassismus. Sie folgten einem Aufruf des Bündnis „Dresden Nazifrei“, dem es in den Jahren 2010 und 2011 gelang, den bis dato größten Naziaufmarsch Europas zu blockieren. In diesem Jahr versuchten die Nazis lediglich am 13. Februar einen „Fackelmarsch“ durchzuführen – mit kläglichem Resultat. Aufgrund von starken Protesten und Blockaden konnten sie nur eine sehr kurze Route laufen. Am Samstag, dem Tag ihres obligatorischen Großaufmarsches, tauchten sie gar nicht mehr in Dresden auf. Damit scheint der Naziaufmarsch in Dresden endgültig Geschichte zu sein. Dass dieses Ziel im vierten Jahr der bundesweiten antifaschistischen Mobilisierung so nah scheint, hatten wir uns 2009 noch nicht träumen lassen. Weiterlesen

LOTTA 46: Schwerpunkt Rechtsterrorismus

Die 46. Ausgabe der antifaschistischen Zeitschrift LOTTA ist im Januar erschienen. Der Schwerpunkt beschäftigt sich anlässlich des Bekanntwerdens des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ ausführlich mit dem – aktuellen wie historischen – Rechtsterrorismus und beleuchtet die Rolle des Verfassungsschutzes. Außerdem werden die Reaktionen der Naziszene auf die Mordserie geschildert und über Nazistrukturen in der Eifel, in Wuppertal sowie in vielen anderen Regionen NRWs, Rheinland-Pfalz und Hessen berichtet. Empfehlenswert sind auch die Artikel über Straßen, die nach NS-belasteten Personen benannt sind (aktuell findet dazu ja eine große Debatte in Münster statt) sowie eine Kritik am Projekt „Dortmund den Dortmundern“, wo Familienministerin Schröder hunderttausende Euro für ein zweifelhaftes Projekt „gegen Rechtsextremismus“ ausgibt, dass allen Ernstes mit Kadern der Neonaziszene aus Dortmund sozialpädagogisch arbeiten will.
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3. März: Route des Naziaufmarsches bekannt


Die Polizei hat am Donnerstag die Route der Nazis am 3. März bekannt gegeben. Die Nazis sollen am Ostausgang des Bahnhofs Zentrum Nord um 12:30 Uhr mit einer Kundgebung starten. Von dort geht es über die Straßen Im Hagenfeld, Hoher Heckenweg, Markweg, Joseph-Haydn-Straße, Sibeliusstraße und Telemannstraße zurück zum Bahnhofzentrum Nord. Die Route ist offenbar Ergebnis eines Deals zwischen der Polizei und den Nazis. Ursprünglich wollten die Nazis vom Bahnhof Nord bis zum Hauptbahnhof laufen. Die nun verhandelte, keine 3 Kilometer lange, Route ist für die Nazis wesentlich kürzer und unattraktiver, ist aber aus Sicht der Polizei besser zu kontrollieren.
Das Bündnis „Keinen Meter“ hat beschlossen, den Naziaufmarsch zu blockieren. Uns ist es egal, ob die Nazis in der Innenstadt oder in einem abgelegenen Vorort aufmarschieren – wir wollen, dass die Nazis keinen Meter laufen!