Köln: 17.12. Demo gegen Faschismus, Rassismus und Verfassungsschutz

Rosen auf den Weg gestreut.
Gegen Faschismus, Rassismus und Verfassungsschutz!

Seit Jahren warnen linke und antifaschistische Initiativen vor der rassistischen Gewalt von Neonazis. Dennoch wirft die nun aufgedeckte rassistische Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) ein schockierendes Licht auf das Ausmaß rassistischer Gewalt in Deutschland – und auch auf ihre Verharmlosung. Die Morde und Attentate der NSU geschahen in einem gesellschaftlichen Klima der Ausgrenzungen, Diskriminierungen und der tagtäglichen rassistischen Gewalt. Sie bilden nur die Spitze eines Eisberges. Seit 1989 wurden nicht nur mindestens 182 rassistisch motivierte Morde in der Bundesrepublik Deutschland verübt, es gedieh auch eine allgemeine rassistische Politik von Sondergesetzen, Abschiebungen und sogenannten Integrationsdebatten. Während Studien über die „Deutschen Zustände“ jedes Jahr von Neuem belegten, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit essentieller Bestandteil der „gesellschaftlichen Mitte“ ist, rühmen sich zugleich Sprecher bundesdeutscher Repressionsorgane ihrer Abschottungspolitik an den Außengrenzen Europas und verleihen sich stolz den Titel „Festung Europa“. Als Reaktion auf die rassistische Raserei sind nicht Worte des Bedauerns gefragt, sondern eine bedingungslose Solidarität mit allen Opfern des Rassismus. Weiterlesen

Informationen über die extreme Rechte in NRW und bundesweit

Antifaschistische Zeitungen, Archive und engagierte Journalist_innen dokumentieren und analysieren oftmals schon seit Jahrzehnten kontinuierlich die Entwicklung der extremen Rechten in NRW und bundesweit. Einige Projekte wollen wir euch hier kurz vorstellen:

LOTTA – antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen
Vierteljährlich erscheinende antifaschistische Zeitschrift, die sich der extremen Rechten und den antifaschistischen Gegenaktivitäten vor allem in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen widmet.
Mehr Infos: projekte.free.de/lotta

NRW rechtsaußen
Dieser Blog widmet sich der extremen Rechten in NRW, aber auch darüber hinaus. Neben aktuellen Nachrichten liefert er auch Hintergrundberichte – vom offen bekennenden Neonazispektrum bis hin zur Grauzone zwischen der noch demokratischen und der extremen Rechten.
Mehr Infos: nrwrex.wordpress.com

DER RECHTE RAND
Die antifaschistische Zeitschrift DER RECHTE RAND erscheint seit 1989 regelmäßig. Alle zwei Monate berichten sie über aktuelle Ereignisse im politisch rechten Lager, nennen dort aktive Namen und Organisationen, beleuchten Verbindungen und geben Entwicklungsprognosen ab.
Mehr Infos: der-rechte-rand.de

Antifaschistisches Infoblatt
Das Antifaschistische Infoblatt (AIB) ist eine bundesweit berichtende Zeitschrift aus Berlin. Seit 1987 veröffentlicht es beständig Recherchen über Entwicklungen in der extremen Rechten und beobachtet gesellschaftliche Diskurse aus antifaschistischer Perspektive.
Mehr Infos: aib.nadir.org

Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum e.V.
Das apabiz informiert seit 1991 über die Entwicklungen der extremen Rechten. Es bietet vielfältige Materialien an, die über unterschiedliche Aspekte des Rechtsextremismus aufklären und Argumente liefern.
Mehr Infos: www.apabiz.de

24. November: »Autonomie ist unser Widerstand«

»Autonomie ist unser Widerstand«

Der zapatistische Aufstand in Chiapas/Mexiko und seine Auswirkungen auf die linke Bewegung in Europa

Warum begannen am 1. Januar 1994 Zehntausende indigene Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die sich nach dem Revolutionsgeneral Emiliano Zapata ‘Zapatistas’ nennen, im südmexikanischen Chiapas ihre Rebellion? Wie konnte es gelingen autonome Parallelstrukturen zum repressiven mexikanischen Staat aufzubauen? Welche Initiativen haben sie gestartet, um ihre Rebellion unter dem Motto ‘Alles für Alle!’ auszuweiten? Und wieso erfahren sie so viel solidarische Unterstützung in Mexiko und auf globalem Niveau?

Die Info-Veranstaltung, die in Kooperation mit der Gruppe B.A.S.T.A. stattfindet, thematisiert die facettenreiche soziale Bewegung der Zapatistas. Der Aufstand von 1994 hatte einen erheblichen Einfluss auf die europäische und deutsche Linke. Ebenso wie die Geschichte der zapatistischen Bewegung soll demnach auch deren Auswirkung und Inspiration auf emanzipatorische Bewegungen weltweit und vor allem in Deutschland durch ihre undogmatische linke Politik aufgezeigt werden.

24. November 2011 // 20.00 Uhr // Club Courage / Friedensstraße 42 / Münster

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Bildungsinitiative Münsterland in Kooperation mit der Antifaschistischen Linken Münster und der Gruppe B.A.S.T.A.

Kundgebung: Serbische Roma in Münster von Abschiebung bedroht! Wir bleiben dran!

Donnerstag 10.11.2011, 08:00 Uhr, vor dem Amt für Ausländerangelegenheiten, Ludgeriplatz 4 (Eingang Südstraße), Münster. Alle bleiben! Keine Abschiebung von Roma – egal wohin!
Kundgebung des Münsteraner Bündnis für ein Bleiberecht der Roma

In den letzten Monaten haben wir schon mehrmals Münsteraner Roma zur Ausländerbehörde begleitet, deren Duldung auslief. Am Donnerstag, 10. November, begleiten wir wieder die beiden Geschwister, die wir schon öfter begleitet haben. Zuletzt wurde ihnen nur vier Wochen Duldung gewährt! Auch im Status der Duldung bleibt die ständige Drohung der Abschiebung Weiterlesen

Keinen Meter den Neonazis in Münster!

Für den 3. März 2012 kündigt die lokale Neonazi-Gruppe “Nationale Sozialisten Münster” einen Aufmarsch durch Münster an. Der letzte Naziaufmarsch in Münster fand im Mai 2006 statt. Bei ihrem vormaligen Versuch im Februar 2006 mussten die Neonazis nach knapp 300 Meter wieder umdrehen und die Stadt verlassen, da sich ihnen ein entschlossener antifaschistischer Widerstand entgegenstellte.
Da es zu diesem Zeitpunkt keine Neonazi-Gruppe in Münster gab, wurde der Aufmarsch von der “Kameradschaft Hamm” und dem Kölner Axel Reitz initiiert und organisiert. Auch wenn es nun ein lokales Grüppchen gibt, sind sie auch weiterhin auf massive Unterstützung von anderen extrem rechten Gruppen aus der Region angewiesen.
Auch im Jahr 2012 wird die Neonazis erhebliche Gegenwehr erwarten: Keinen Meter für Neonazis in Münster!

Mehr Informationen über die Neonazis aus Münster finden sich hier:
In der Stadt kaum wahrnehmbar – Zu den Aktivitäten der „Nationalen Sozialisten Münster“ und in einem Artikel auf dem Internet-Portal “linksunten”, in dem die Aktivitäten von zwei lokalen Neonazis vorgestellt werden.

Dresden 2011 – Der Sicherheitsstaat läd nach!

Dresden 2011 – Der Sicherheitsstaat läd nach!
Freitag, 11.11.2011 ab 19 Uhr in der Baracke (Scharnhorststr. 100).
Eine Veranstaltung der Schwarz-Roten-Hilfe Münster

Gegen die Ausforschung und Kriminalisierung antifaschistischen Widerstands!

Millionenfache Erhebung und Auswertung von Kommunikationsdaten, Hausdurchsuchungen und DNA-Entnahmen sind nur die Spitze repressiver Maßnahmen gegen antifaschistischen Widerstand in Dresden. Hier finden jedes Jahr im Februar Nazi-Großaufmärsche statt, die durch den entschlossenen Widerstand in den beiden vergangenen Jahren erfolgreich verhindert werden konnten. Weiterlesen

„.dass man niemals vergessen soll zu erzählen“

Mitschnitt eines Zeitzeuginnen-Gesprächs mit Celine van der Hoek (28.11.2009, Amsterdam)

Ich habe eine Auftrag. Dieser Auftrag ist, dass man niemals vergessen soll zu erzählen. Davon bin ich überzeugt. Der Faschismus und Rassismus ist immer noch nicht weg. Nicht in Europa, nicht in Holland, nicht in Deutschland. Jetzt fängt es schon wieder an. Ich sage immer, kämpft dagegen. Ich hoffe, dass das, was ich euch erzählt habe, ist echt nicht umsonst.

Celine van der Hoek(1920 – 2011)

28.11.09 Celine van der Hoek by antifalinkemuenster

„Für immer Antifaschistin“

Die Auschwitz-Überlebende Celine van der Hoek de Vries ist am 30.September 2011 im Alter von 91 Jahren in Amsterdam verstorben.

Celine war vielen Antifaschist_innen aus Münster gut bekannt. Sie besuchte mehrfach das Münsterland, um vor Jugendlichen und Erwachsenen zu sprechen, so wie wir nach Amsterdam zu Celine fuhren. Ihr Tod bewegt uns sehr.

Celine van der Hoek de Vries wurde 1920 geboren, sie wuchs in einem sozialistischen Elternhaus in Amsterdam auf. Als sie zwei Jahre alt war, starb ihr Vater. Nachdem sie die Mittelschule abgeschlossen hatte wurde sie Kindergärtnerin. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen am 10.Mai 1940 konnte sie als Jüdin jedoch nicht weiter in diesem Beruf arbeiten. Bis dahin hatte es für Celine kaum eine Rolle gespielt, dass ihre Großeltern zum Teil jüdischen Glaubens waren, doch plötzlich nahmen die Deutschen dies zum Anlass, sie erst zu entrechten und dann zu verfolgen.

Als ihre Mutter und ihr Bruder verhaftet wurden gelang es Celine unterzutauchen. Sie lebte einige Zeit im Untergrund bevor sie verhaftet und in die “Hollandse Schouwburg” gebracht wurde. Zwar konnte sie durch die Hilfe eines Bekannten fliehen und wieder untertauchen, wurde jedoch verraten und erneut in der “Hollandse Schouwburg” inhaftiert. Später wurde sie im Konzentrationslager Westerbork an der niederländisch-deutschen Grenze inhaftiert und von dort im September 1944 nach Auschwitz deportiert. Mit viel Glück überlebte sie als eine der Wenigen das Vernichtungslager, in dem zuvor ihre Angehörigen ermordet wurden. Im Dezember 1944 wurde sie in ein Lager der deutschen Rüstungsindustrie deportiert, wo sie schwerste Zwangsarbeit verrichten musste. Völlig entkräftet wurde sie dort 1945 befreit. „Eine Woche länger und ich hätte nicht überlebt“, sagte Celine immer. Die damals 25-jährige wog nur noch 24 Kilo.

Nach dem Krieg studiert Celine, trotz des Unverständnisses ihrer Bekannten, in Deutschland. Seit vielen Jahren berichtete sie in den Niederlanden und Deutschland von ihren Erlebnissen. Als ewige Antifaschistin machte Celine es sich zur Aufgabe, von ihren Erlebnissen während des Nationalsozialismus zu berichten und sich auch heute gegen Rassismus und Faschismus einzusetzen. So rief sie mittels eines kurzen Videos alle Antifaschist_innen dazu auf, sich an den Protesten gegen den Naziaufmarsch am 19 Februar 2011 zu beteiligen und forderte bei unserem letzten Treffen mit ihr im Herbst 2010: „Also wenn sie das hören ,wie die Menschen wieder solche Dinge sagen, dass sie das nicht akzeptieren, dass sie da was gegen tun; das ist die Pflicht von euch“.

In den letzten Jahren hatten wir immer wieder die Gelegenheit sie zu treffen, sei es dass sie uns am 8. Mai 2008 in Münster besuchte oder wir sie in den letzten beiden Jahren im Rahmen von Gedenkstättenfahrten in Amsterdam trafen. Ihre Geschichte hat uns immer wieder sehr bewegt.

Wir werden Celine vermissen und sie niemals vergessen.

Film über das Leben von Celine

Grusswort von Celine am 8. Mai 2008 in Münster

Searchlight im Oktober: Die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen

Wenn der deutsche Mob ein Streichholz nimmt…
Die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen 1992

Vom 22. bis zum 24. August 1992 griffen mehrere tausend Menschen mit Steinen und Brandsätzen die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZAst) und ein Wohnheim von VertragsarbeiterInnen in Rostock-Lichtenhagen an. Den Pogromen waren rassistische Stimmungsmache in der Presse vorausgegangen, in denen gegen die vermeintlichen Flüchtlingsströme aus Osteuropa gehetzt wurde und nicht nur die Republikaner verkündeten, „das Boot ist voll“.

Währen die Brandstifter seelenruhig Wohnhäuser in Brand steckten, in denen sich Menschen befanden, wurden sie vom deutschen Mob bejubelt und die Polizei schaute untätig zu. Erst nach drei Tagen konnte die Staatsmacht das Treiben in Lichtenhagen beenden, indem sie die Bewohnerinnen der ZAst und des benachbarten VertragsarbeiterInnenwohnheim unter einem massivem Polizeiaufgebot evakuierten.

Das Entsetzen in der Öffentlichkeit über die Pogrome war groß, doch führte dies keineswegs zu einem massiverem Vorgehen gegen rassistische und extrem rechte Strukturen. Im Gegenteil, die de-facto-Abschaffung des Asylrechts folgte kurz nach den Pogromnächten und wurde als politische Folge der Ausschreitungen verkauft.

Keine Gedenktafel, kein Mahnmal erinnert heute an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Bei der Veranstaltung werden wir auf die Ereignisse 1992 zurückblicken und uns mit den direkten Auswirkungen der Pogrome, aber auch mit der heutigen Situation vor Ort, auseinandersetzen.

Die ReferentInnen waren in der antifaschistischen Kampagne „Wake up – Stand up!“ gegen die NPD in Mecklenburg-Vorpommern aktiv und haben sich im Rahmen der Kampagne intensiv mit den Pogromen in Rostock Lichtenhagen beschäftigt.

13.10.2011 // 19:00 Uhr // Club Courage // Friedensstr. 42 (Hinterhof) //Münster f)