Keine Abschiebungen nach Kosovo und Serbien!

Gemeinsame Pressemitteilung von Antirassistische Initiative Münster, Emanzipatorische Antifa Münster, Antifaschistisches Netzwerk Münster- und Osnabrückerland, Antifaschistische Linke Münster, AStA der Fachhochschule Münster

Am Dienstag den 07. Dezember soll eine weitere Sammelabschiebung per Charterflug von Düsseldorf in den Kosovo stattfinden; zwei Tage später am Donnerstag, den 09. Dezember eine weitere nach Serbien. Unter den Betroffenen sind auch Roma, Ashkali und Ägypter_innen, welche als Minderheiten dort systematische Diskriminierungen, gewaltsame
Übergriffe und gesellschaftlicher Ausschluss erwartet. Während die Nachricht über abgeschobene Roma aus Frankreich in der bundesdeutschen Öffentlichkeit für Aufsehen und Empörung sorgte, gerät in den Hintergrund, dass seit Sommer 2009 rund 10.000 seit langem in Deutschland lebende Roma und andere Minderheiten aus dem Kosovo permanent von der Abschiebung bedroht sind.

Nach zahlreichen bereits erfolgten Sammelabschiebungen hat das Land NRW nun anerkannt, dass die Lebensbedingungen der oben genannten Minderheiten im Kosovo und Serbien zumindest „weiterhin schwierig“ sind und hat am 01.Dezember für den Winter (bis zum 31.03.2011) einen Abschiebungsstop erlassen. „Ein kleiner erster positiver Schritt, der aber gleichzeitig im Detail scharf zu kritisieren ist“, beurteilt Friederike Rosenthal, antirassistische Aktivistin und Roma-Unterstützerin aus Münster. „Denn von der vorübergehenden Aussetzung der zwanghaften Rückführungen sind sogenannte ‚Straftäter_innen‘, die zu mehr als 50 Tagessätzen verurteilt wurden, ausgenommen und können sogar von ihren Familien getrennt werden. Hier wird versucht, die betroffenen Gruppe zu spalten. Die Situation von Roma und anderen Minderheiten im Kosovo und in Serbien ist menschenrechtlich unzumutbar und da hat es keine Rolle zu spielen, ob jemand hier mit Gesetzen in Konflikt geraten ist. Menschenrechte gelten für alle.“

Auch wenn die Passagierlisten der beiden Abschiebeflüge sich durch den NRW-Erlass verkleinern, so finden sie ahrscheinlich trotzdem statt. Schließlich gilt der Abschiebestop für Minderheiten nur für NRW, nicht aber für andere Bundesländer. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen zum Beispiel zeigte sich darüber enttäuscht: „Die Aussetzung von Abschiebungen der Roma-Minderheiten wäre gerade in den Wintermonaten ein wichtiges Signal gewesen, dass Menschen nicht in die elenden und unmenschlichen Zustände im Kosovo und Serbien abgeschoben werden“. Der Flüchtlingsrat weist weiter darauf hin, dass es „freilich ein kaum auflösbarer Widerspruch und Zynismus wäre, wenn nur die örtlichen nordrhein-westfälischen Ausländerbehörden aus Rücksicht auf die schwierige Situation der ethnischen Minderheiten in Serbien und im Kosovo angewiesen würden, Abschiebungen auszusetzen, während die nordrhein-westfälische Zentrale Ausländerbehörde in Bielefeld und die nordrhein-westfälische Polizei weiterhin in Amtshilfe die Abschiebung der Roma-Minderheiten in das Kosovo und nach Serbien für ganz Norddeutschland organisiert und durchsetzt“. Die Landesregierung in NRW ist seitens des Flüchtlingsrates daher aufgerufen, sofort für eine Klarstellung zu sorgen.

„Aus diesen humanitären und politischen Gründen geben wir auch hier in NRW keine Ruhe. Unsere Solidarität gilt allen Flüchtlingen“, so die Unterstützerin Rosenthal. Pro Asyl Geschäftsführer Bernd Mesovic hatte anlässlich der letzten Innenministerkonferenz in Hamburg die Lage auf den Punkt gebracht: „Roma und andere Minderheiten brauchen eine sichere Lebensperspektive in Deutschland!“

Searchlight im November

Was sind Studentenverbindungen und Burschenschaften?

Bunte Kappen auf dem Kopf, bunte Bänder über dem Oberkörper – gewöhnlich fallen Mitglieder von Studentenverbindungen in der Öffentlichkeit durch ihr eigentümliches Outfit auf. Bekannt sind Studentenverbindungen dafür, dass sie Seilschaften bilden und große Mengen an Bier konsumieren. Weniger bekannt sind einige Charakteristika, die in gesellschaftlicher und politischer Perspektive folgenreicher sind. Die meisten Studentenverbindungen sind reine Männerbünde, viele nehmen auch keine Migranten auf, manche zelebrieren durch Zweikämpfe mit scharfen Waffen (Mensuren) ihr antiquiertes Macho-Männerbild – und alle sind sie strukturkonservativ und tendenziell autoritär. Von ihrer Geschichte ganz zu schweigen: Viele Verbindungsstudenten wirkten an der Nazifizierung der deutschen Universitäten mit und bekämpften schon in den 1920er Jahren die noch junge Weimarer Demokratie. Manche von ihnen, insbesondere Burschenschafter, sind heute wieder in der extremen Rechten aktiv und ergreifen Partei für die NPD.

Der Journalist Jörg Kronauer informiert über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den zahlreichen Arten von Studentenverbindungen in Deutschland, gibt einen kurzen Überblick über ihre Geschichte und beleuchtet die Kontakte zur extremen Rechten.

Donnerstag, 18. November 2010 //20.00 Uhr
Club Courage // Friedensstraße 42 // Münster

Wie immer gilt: Mitglieder der rechten Szene erhalten keinen Zutritt. Farbentragende Verbindungsstudenten ebenso.

UmsGanze!-Kongress 2010 in Bochum


Das UmsGanze!-Bündnis veranstaltet vom 3. bis zum 5. Dezember einen Kongress mit vielen interessanten ReferentInnen an der Ruhr Uni Bochum. Unter dem Motto „So, wie es ist, bleibt es nicht!“ sind Workshops und Podiumsdiskussionen zur kapitalistischen Arbeit und der aktuellen Krise. Auf einer Sonderseite findet ihr das Programm und alle weiteren notwendigen Infos zum Kongress.

Extra-Searchlight im November

Die Erfolge der PVV in den Niederlanden

Aus den vorgezogenen Neuwahlen Anfang Juni ging Geert Wilders rechtpopulistische PVV als drittstärkste Kraft hervor. Ihre politische Propaganda richtet sich dabei vornehmlich gegen Menschen muslimischen Glaubens. Höhepunkt dieser Hetze war der von Wilders 2008 produzierte Kurzfilm „Fitna“, der ‚den Islam‘ pauschal als gewalttätig und unterdrückerisch diffamiert.

Die PVV gilt als politischer Nachfolger der „Liste Pim Fortuyn“, die 2002 bereits an der Regierung beteiligt war. Zusammen mit der rechtsliberalen VVD und den Christdemokraten der CDA strebt Wilders nun eine Rechts-Koalition an, zumindest eine Tolerierung scheint möglich.

Tim de Beer ist Mitglied von Antifascistische Actie aus den Niederlanden.

Sonntag, 14. November 2010 // 15.00 Uhr *
Club Courage // Friedensstraße 42 //Münster

* Da dies eine Sonntag-Extra-Veranstaltung ist lädt euch die Jugendantifa Münster hiermit zu ihrem ersten
„Cafè Jam“ – Lasst euch überraschen!

In Kooperation mit: AStA der FH Münster, Naturfreundejugend Münster, Jugendantifa Münster

Twitter-Newsletter

Unser Twitter-Account wird immer besser angenommen. 400 „Follower“ lesen nun regelmäßig unsere Kurznachrichten. Mittels Twitter bewerben wir Veranstaltungen, verschicken interessante Links und sagen euch, wenn wir unsere Website aktualisiert haben. Wer mitliest, bleibt also immer gut auf dem Laufenden. Alle, die keinen Twitter-Account haben, können auch den RSS-Feed abonieren und bekommen so die Nachrichten direkt in den Internetbrowser.

Antifaschistische Veranstaltungen

Im Folgenden wollen wir euch eine kurze Übersicht über die vielen interessanten Veranstaltungen geben, die von uns oder unseren Kooperationspartnern im nächsten Monat in Münster laufen:

Fr., 29. Oktober: Fußball vs. Riot Folk Lesung mit Gerd Dembowski
20.00 Uhr: SpecOps, Von-Vincke-Straße in der Reihe Tatort Stadion

So., 31. Oktober: Fußball, Migration und vielfältige Identitäten in Deutschland Vortrag mit Gerd Dembowski
18.00 Uhr: Stadtteilzentrum Lorenz-Süd, Berg-Fidel; in der Reihe Tatort Stadion

Mi., 3. November: Sexismus!? Das ist beim Fußball eben so! Vortrag mit Nicole Selmer
19.00 Uhr: Stadtteilzentrum Lorenz-Süd, Berg-Fidel; in der Reihe Tatort Stadion

Mi., 10. November: Peter Gingold: Paris – Boulevard St. Martin No. 11: Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und der Bundesrepublik Lesung
19.00 Uhr: Kulturkneipe Frauenstraße 24; Veranstalterin: VVN/BdA

So., 14. November: Rechtsruck im Nachbarland. Der Erfolg der PVV in den Niederlanden Votrag mit Tim de Beer
15.00 Uhr: Club Courage, Friedensstraße 42; in der Reihe Searchlight

Di., 16. November: Welcome to Kanakistan Votrag mit Mona El Omari
19.30 Uhr: Club Courage, Friedensstraße 42; in der VeranstaltungsReihe des FH AStAs

Do., 18. November: Was sind Burschenschaften und Studentenverbindungen? Votrag mit Jörg Kronauer
20.00 Uhr: Club Courage, Friedensstraße 42; in der Reihe Searchlight

Ahlen/Hamm: Antifa Action Week


hamm

Neonazis wollen am 22. und 23. Oktober in Ahlen und Hamm aufmarschieren. Während in Ahlen nur eine Nazikundgebung stattfinden soll, wollen die Neonazis in Hamm einen Aufmarsch durchführen. Dagegen formiert sich Widerstand. Lokale AntifaschistInnen rufen zu einer Antifa Action Week auf, die neben Aktionen gegen den Aufmarsch auch ein Antifa-Soli-Konzert beinhaltet. Mehr Infos auf der Internetseite der Antifa Hamm und beim Bündnis „Naziaufmarsch entgegentreten“.

Infoveranstaltung in Münster

Donnerstag, 21.10.2010 // 19.30 Uhr
Club Courage // Friedensstraße 42

Ausstellung „Tatort Stadion 2″ beginnt am Montag


Am Montag, den 18. Oktober öffnet die Ausstellung „Tatort Stadion 2 – Fußball und Diskriminierung“ ihre Türen im Stadtteilhaus Lorenz-Süd in Berg Fidel. Die Ausstellung wurde auf Initiative der Deviants Ultras Preußen Münster und in Zusammenarbeit mit der Antifaschistischen Bildungsinitiative Münsterland und dem AStA der FH, nach Münster geholt. In den 3 Ausstellungswochen gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Lesungen, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Die Ausstellung ist täglich von 15 bis 19 Uhr zu sehen.

Die Eröffnungs-Gala findet am Montag, den 18. Oktober um 19.00 Uhr im Lorenz-Süd statt.
Viele weitere Informationen gibt es auf einer Sonderseite.