Am 4. April 2006 wurde der Dortmunder Mehmet Kubaşik in seinem Kiosk in der Nordstadt erschossen. Mehmet Kubaşik und seine Frau Elif kamen 1991 als politische Flüchtlinge aus der Türkei nach Deutschland, fanden hier Arbeit und eine neue Heimat, in der sie ihre drei Kinder aufzogen. Erst in ihrem 2011 aufgefundenen Bekennervideo bezichtigten sich die Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) des Mordes an ihm. Seitdem findet jedes Jahr eine von DIDIF und anderen organisierte Gedenkdemonstration statt, die ihren Weg vom Tatort an der Mallinckrodtstraße 190 bis zum Denkmal für die NSU-Opfer an der Steinwache nimmt. Wir rufen dazu auf, sich an dieser Demonstration zu beteiligen. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Allgemein
Gedenken an Mehmet Kubaşik
Am 4. April 2006 wurde der Dortmunder Mehmet Kubaşik in seinem Kiosk in der Nordstadt erschossen. Mehmet Kubaşik und seine Frau Elif kamen 1991 als politische Flüchtlinge aus der Türkei nach Deutschland, fanden hier Arbeit und eine neue Heimat, in der sie ihre drei Kinder aufzogen. Erst in ihrem 2011 aufgefundenen Bekennervideo bezichtigten sich die Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) des Mordes an ihm. Seitdem findet jedes Jahr eine von DIDIF und anderen organisierte Gedenkdemonstration statt, die ihren Weg vom Tatort an der Mallinckrodtstraße 190 bis zum Denkmal für die NSU-Opfer an der Steinwache nimmt. Wir rufen dazu auf, sich an dieser Demonstration zu beteiligen. Weiterlesen
28.03: Gemeinsame Anreise nach Dortmund
Am 28.03.2015 jährt sich der Mord an Thomas „Schmuddel“ Schulz zum 10. Mal. Thomas Schulz wurde durch den Dortmunder Neonazi Sven Kahlin in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen, als er diesen auf seine rechte Bekleidung ansprach. Daher demonstrieren wir an diesem Tag gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt. Den ganzen Aufruf zu der Demonstration findet ihr unter dortmund.blogsport.de.
Die Demo beginnt am S-Bahnhof Dortmund-Dorstfeld um 14 Uhr. Insbesondere da sich die Nazis bis 13:00 am Dortmunder Hauptbahnhof befinden werden, wollen wir gemeinsam mit euch aus Münster dorthin fahren. Daher treffen wir uns am Samstag, den 28.03 um 12:15 auf Gleis 17 (HBF MS).
Die Dortmunder Neonazis haben parallel zu der Demonstration einen Aufmarsch angekündigt – um das Opfer zu verhöhnen und ihre Symphathie für den Mord zu zeigen. Sven Kahlin ist, wenn er nicht wie zur Zeit wieder im Knast sitzt, immer noch ein aktives Mitglied der Dortmunder Naziszene. Zur Zeit beschäftigen sich noch die Gerichte damit, ob und wie ein Naziaufmarsch an dem Tag stattfinden wird. Voraussichtlich kann aber damit gerechnet werden, dass mehrere Hundert gewaltbereite Nazis an dem Tag aufmarschieren. Das Bündnis Blockado – Gemeinsam gegen Nazis wird sich daher bereits um 10:30 an der U-Bahn Haltestelle Kampstraße treffen und versuchen gegen den Naziaufmarsch aktiv zu werden. Wenn ihr bereits zu diesem Zeitpunkt nach Dortmund fahrt, solltet ihr nicht mit Nazis zusammenstoßen.
Kein Vergeben – Kein Vergessen!
16.03: Eine Einschätzung der PEGIDA-Bewegung in Ost und West
Im Oktober 2014 ging erstmals eine Gruppierung namens „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) in Dresden auf die Straße. Schnell zeigte sich ein beachtliches Mobilisierungspotential: Die wöchentlichen „Montagsdemonstrationen“ wuchsen auf weit über zehntausend Teilnehmende an. Der massenhafte Zuspruch der rechten Bewegung in Dresden führte zur Gründung zahlreicher Ableger von PEGIDA in deutschen Städten. Anders als in Bonn oder Düsseldorf gelang dem auf „Facebook“ gebildeten Ableger MÜNGIDA nicht der Schritt auf Münsters Straßen.
Organisierende wie Teilnehmende der Demonstrationen hetzen einerseits gegen Muslime und Asylsuchende, andererseits wird eine allgemeine Unzufriedenheit mit „denen da oben“, den etablierten Politiker*innen und Parteien, geäußert. Wenn PEGIDA-Anhänger*innen soziale Probleme wie sinkende Renten oder Arbeitslosigkeit ansprechen, werden diese verknüpft mit rassistischen Vorbehalten: In der „Problemanalyse“ werden stets Zugewanderte pauschal für soziale Probleme verantwortlich gemacht. Man selbst sieht sich als „zu kurz gekommen“ und von der Politik im Stich gelassen, obwohl man doch „das Volk“ verkörpere – während Zugewanderte vermeintlich bevorteilt würden. Weiterlesen
Feministische Inhalte auf die Straße tragen – Gegen den 1000 Kreuze Marsch am 21. März
Am 21. März wollen Abtreibungsgegner*innen und christliche Fundamentalist*innen ihren jährlichen „1000 Kreuze Marsch“ in Münster durchführen. Wie in den Vorjahren wird es wieder verschiedene Protestaktionen für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen und für vielfältige sexuelle und geschlechtliche Identitäten geben. Wir rufen euch dazu auf, an der um 11 Uhr an der Windhorststraße beginnenden feministischen Demonstration zu beteiligen und im Anschluss gegen den „1000 Kreuze Marsch“ zu protestieren. Das Motto der Demo lautet: „Raise your voice! Your body Your choice – Feministische Inhalte auf die Straße tragen!“ Organisiert wird die Demonstration von einem Bündnis, das auch einen längeren Aufruf verfasst hat.
„Pien Kabache“ im März
Zu Beginn der “Pien Kabache” im März wollen wir uns, anlässlich des 10. Todestages von Thomas “Schmuddel” Schulz, der 2005 vom Neonazi Sven Kahlin in der Dortmunder U-Bahnhaltestelle Kampstraße mit mehreren Messerstichen ermordet wurde, mit dem Thema Solidarität mit Opfern rechter Gewalt und antifaschistischer Erinnerungspolitik beschäftigen.
Wir werden antifaschistische Aktivist*innen aus Dortmund zu der aktuellen Auseinandersetzung vor Ort und über die Planungen zur 10. Gedenkdemo am 28.03.2015 sowie die Gegenproteste gegen den gleichzeitig stattfindenen Naziaufmarsch befragen. Dazu zeigen wir den Kurzfilm „Uno di Noi“, einen Film des Polit-Cafe Azzoncao und der Antifaschistischen Jugend Bochum. Der Film handelt von der Ermordung sieben antifaschistischer Aktivist*innen aus Europa und dem Erstellen eines Gedenk-Graffito’s in Bochum.
“Kulinarisch” lautet das Motto diesmal „Popcorn, Cola, Revolution!“. Wir servieren frisches Popcorn, Nachos mit veganer Salsa und als Getränk dazu eine ausgezeichnetes Rum-Cola-Variante. Ansonsten gibt’s die üblichen Getränke zu den gewohnt kleinen Preisen und natürlich the one and only Pfeffi !
*See you at the Tresen! Und am 28.3. mal wieder auf den Straßen Dortmunds! Sometimes Drunk – Always Antifascist !
“Deutschland treibt sich ab!” – Organisierter „Lebensschutz“ und Antifeminismus
(via EAM)
Lesung am 20. Februar 2015
Inzwischen finden jährlich in verschiedenen Städten die sogenannten „Märsche für das Leben“ statt, an denen über 1000 Menschen teilnehmen. Der christliche Antifeminismus und die expliziten Anti-Abtreibungsorganisationen drängen auch in Berlin mit ihren Kampagnen in die Öffentlichkeit. Dabei können sie sich auf gesellschaftliche Diskurse berufen, die auch von anderen Gruppen bestimmt werden: Das rechtskonservative bis neurechte Spektrum von den„Christdemokraten für das Leben“ bis zur extrem rechten Zeitung Junge Freiheit sehen die Demografie-Politik und eine Restauration konservativer Werte und Familienbilder als ihr Agitationsfeld. Weiterlesen
13. Februar: Antifakneipe „Pien Kabache“
Am 13. Februar wird es die nächste Antifakneipe „Pien Kabache“ geben und als besonderen Appetitanreger präsentieren wir euch Skati vom Splintercell Sound, der euch die ganze Nacht mit feinsten Reggae / Rocksteady /Dancehall beschallen wird. Also schwingt das Tanzbein und lasst euch mit Longdrinks, kalten Bier und anderen Spezialitäten den grauen Alltag vertreiben! Einlass ab 20 Uhr! Eintritt ist frei! Ort: Baracke Münster.
Alle Gewinne des Abends werden an die Betroffenen der Hausdurchsuchungen in Osnabrück gespendet. Der Abend wird von der Antifaschistischen Linken Münster, der Autonomen Antifa Emsdetten und der Autonomen Antifa Rheine veranstaltet.
„Biji Berxwedan, Biji Jiyan – Es lebe der Widerstand, es lebe das Leben“ – Reisebericht aus Rojava II
Ulf Petersen reiste im Oktober 2014 nach Nord-Kurdistan und zur Grenze von Kobani. Dabei erlebte er den Krieg durch den IS und die verzweifelte Situation tausender Flüchtlinge. Er erlebte aber auch den entschlossenen Widerstand der kurdischen Bevölkerung, welche ihre eigene Utopie aufbaut und verteidigt. Dazu besuchte er kurdische Familien im Grenzgebiet, sah die riesigen Flüchtlingslager und sprach mit YPG/YPJ-AktivistInnen.
Nachdem uns Anja Flach im November Einblicke in das Leben der Frauen in Rojava und den Aufbauprozess der Gesellschaft gegeben hat, wird uns Ulf Petersen seine sehr aktuellen Einblicke aus diesem Krisengebiet mitteilen und uns eine Einschätzung geben ob und wie das Projekt Kurdistan gelingen kann. Dabei wirft er einen besonderen Blick auf die Herkunft des Widerstandsgeistes.
Der Vortrag findet am 25. 02 im Schloss (Raum S 1) um 19:30 Uhr statt.
Eine Veranstaltung der Gruppen: Antifaschistische Bildungsinitiative Münsterland, Perspektive Rojaya. Solidaritätskomittee Münster, Antifaschistische Linke Münster, YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan), Interventionistische Linke (IL) Münster . Unterstützt durch: AStA der Uni Münster
Hinweis:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Redebeitrag für die Demonstration am 30. Januar 2015
Im Folgenden dokumentieren wir unsere auf der Demonstration gegen Rassismus und Pegida am 30. Januar 2015 in Münster gehaltene Rede:
Liebe Freundinnen und Freunde,
Seit Monaten sorgen die Aufmärsche von Pegida in Dresden und anderswo für Aufregung. Eine derart mobilisierungsstarke rechte Bewegung hat es zuvor in der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Auch wenn die Pegida-Ableger in NRW wieder auf dem absteigenden Ast sind und wir in Münster nicht mehr damit rechnen brauchen, dass hier die „Müngida“ aufmarschieren wird – die rechten Proteste, die sich aggressiv gegen die Zuwanderungsgesellschaft im Allgemeinen und Muslime und Geflüchtete im Speziellen wenden, beeinflussen das gesellschaftliche Klima. Die Gefahr eines weiteren Rechtsrutsches besteht! Weiterlesen