Vortrag: Frauenrevolution und demokratische Autonomie in Rojava und Nordkurdistan

Anja Flach, Frauenaktivistin und Ethnologin, reiste im Mai 2014 mit einer Delegation der Kampagne Tatort Kurdistan nach Rojava (Nordsyrien). Sie berichtet über den Aufbauprozess dieses alternativen Gesellschaftsmodells, der Rolle der Frauen darin und die aktuelle politische Situation.

Hinter der Demokratischen Autonomie steht die Idee eines alternativen Gesellschaftsmodells, von einem freien, demokratischen, ökologischen und geschlechtergerechten Leben. In Rojava (Nordsyrien) und in Nordkurdistan (Südosttürkei) ist dieses Modell im Aufbau. Insbesondere in Rojava ist es der Bevölkerung seit der Vertreibung der verbliebenen Überreste syrischer Regierung am 19.7.2012 gelungen, eine demokratische Selbstverwaltung aufzubauen. Die Bevölkerung organisiert nun alle ihre Lebensbereiche selbst: Die Selbstverwaltung basiert auf einem mehrschichtigen Rätesystem, das sich von unten nach oben organisiert. Eine eigene Verteidigungsstruktur mit autonomen Fraueneinheiten, die mittlerweile fast die Hälfte der gesamten Verteidigung ausmachen, wurde etabliert, ebenso eine alternative Ökonomie in Form von Kooperativen, die nicht mehr der Profitlogik folgt. Ein umfangreiches Bildungssystem ermöglicht den Menschen die permanente Weiterbildung in verschiedenen inhaltlichen Fragen und in Bezug auf die politischen Arbeiten. Darüber hinaus ist ein Rechtssystem im Aufbau, das davon ausgeht, dass Menschen sich verändern können und das darauf abzielt, die Menschen für Ideen zu gewinnen, anstatt sie zu bestrafen.

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LOTTA #57 erschienen

Die neue Ausgabe der Antifa-Zeitschrift LOTTA ist erschienen. Sie bietet einen aufschlussreichen Schwerpunkt zum Antifeminismus als Scharnier zwischen extremer Rechter, Konservatismus und bürgerlichem Maintream. Es wird sich unter anderem mit der Initiative „Besorgte Eltern“, die gegen die pädagogische Thematisierung von sexueller Vielfalt agitiert sowie mit den Massenprotesten gegen die Homosexuellen-Ehe in Frankreich beschäftigt. Ein lesenswerter Artikel zeigt auf, wie der Antifeminismus zum dritten Markenzeichen der AfD neben Euro-Kritik und der Positionierung als Anti-Parteien-Partei avanciert.
Zu den „Hooligans gegen Salafisten“ liefert LOTTA eine aktuelle Analyse und Einordnung des Phänomens. Weitere Artikel beschäftigen sich mit antisemitischen Protesten während des Gaza-Kriegs, dem „Zwischentag 2014“ und der extremen Rechten in der Ukraine . Das Inhaltsverzeichnis der Ausgabe findet sich hier.

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Lesung: Aus dem Leben eines jüdischen Antifaschisten und Kommunisten

Peter Gingold (1916 – 2006)war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpferr und Kommunisten in der Bundesrepublik. Unter dem Titel „Paris Boulevard St. Martin No. 11“ erschienen im Papyrossa Verlag seine autobiographischen Aufzeichnungen, aus denen Silvia Gingold und Joscha Gingold an diesem Abend lesen werden. Im Kriegsjahr 1916 wurde Peter Gingold geboren. Als Jugendlicher erlebte er den aufkommenden Faschismus, den Antisemitismus in Frankfurt/Main, schloss sich der Arbeiterjugendbewegung an und nahm teil am ersten Widerstand gegen das faschistische Hitlerregime. Im Sommer 1933 emigrierte er mit seiner Familie ins Exil nach Paris, erlebte Existenzkampf und die Angst vor Abschiebung der Emigranten. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht schlossen er und seine Frau Ettie sich dem Widerstand in den Reihen der Resistance an. Peter Gingold wurde verhaftet und es gelang ihm in einer unglaublichen Flucht, den Fängen der Gestapo zu entkommen. Er nahm am Aufstand zur Befreiung von Paris teil und erlebte den 8. Mai 1945 in Turin mit der italienischen Resistenza. Zurückgekehrt nach Deutschland gestaltete er dort den politischen Neuanfang aktiv mit. Doch dann erlebten er und seine Familie fast drei Jahrzehnte erneute Verfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot.

Donnerstag, 6.11.2014 | 19:30 Uhr | Interkulturelles Zentrum Don Quijote | Nieberdingstr. 8 | 48155 Münster

mit Klezmer-Musik (live) im Anschluss

Veranstalter*innen: Gruppe B.A.S.T.A., VVN/BdA Münster und Antifaschistische Linke Münster

Aktionstag gegen Mos Maiorum in Münster

Am Mittwoch, den 22.10.14, fanden sich 40 antirassistische Aktivist*innen des „Münsteraner Bündnisses gegen Mos Maiorum“ am Hauptbahnhof zu einem Aktionstag zusammen. Neben einem Flashmob wurden Passant*innen durch Spruchbänder, Schilder und zahlreiche Flyer an verschiedenen Stellen in und vor dem Hauptbahnhof auf die europaweite Polizeioperation „Mos Maiorum“ aufmerksam gemacht, mit der die EU-Staaten Jagd auf illegalisierte Geflüchtete macht. Polizeikräfte kontrollieren besonders an Bahnhöfen und anderen Transitorten Menschen, die sie für Illegalisierte halten. Aufgegriffenen Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis droht die Abschiebung. Weiterlesen

Barkindho bleibt!


Die Klage auf Bleiberecht des Saerbecker Asylbewerbers Barkindho D. wurde abgelehnt. Trotz religiöser Verfolgung, Morddrohungen gegen seine Person, seit Jahrzehnten andauerndem Krieg in Guinea und einer aktuellen Ebola-Epidemie sah der Richter des Verwaltungsgericht in Münster keine stichhaltigen Gründe für eine Gefährdung des Klägers. Barkindho droht damit die Abschiebung!
Die Initiative „Barkindho bleibt“ will dies nicht zulassen und bereitet Aktionen gegen eine mögliche Abschiebung vor. (Aktionsplan) Unterstützer*innen können sich auch in einen SMS-Verteiler eintragen lassen.
Außerdem soll am 1. November 2014 in Münster eine Demonstration unter dem Motto „Bleiberecht für Alle! Finger weg von Bardkindho“ stattfinden. Start ist um 14 Uhr vor der Ausländerbehörde am Ludgeriekreisel. (Mehr Infos…)

„Neuverhandlungen des Holocaust“ Konferenz der VVN/BdA

Am Sonntag, den 9. November veranstaltet die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA) eine Konferenz mit dem Titel „Neuverhandlungen des Holocaust“ im Bennohaus in Münster, die aktuelle Herausforderungen von Gedenkstättenpädagogik zu und Erinnerungskultur an die Verbrechen der Nationalsozialismus diskutieren möchte. Mit Beiträgen von Dr. Kirstin Frieden, Kulturwissenschaftlerin, München; Jakob Smigla-Zywocki, freier wissenschaftlicher Mitarbeiter Gedenkstätte Villa ten Hompel und Franz-Hitze-Haus, Münster; Prof. Dr. Ingo Zimmermann, Pädagoge, Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster; Prof. Dr. Herbert Schui, Professor für Volkswirtschaftslehre (emerit.), Hamburg. Zum Programm (pdf) geht es hier.
Der Eintritt zur Konferenz ist frei. Konferenzteilnehmende erhalten eine Vergünstigung auf die Konzertkarten des im Anschluss stattfindenden Konzerts von Ester Bejarano, Auschwitz-Überlebende und Vorsitzende des Auschwitz Komitees, und der HipHop-Band Microphone Mafia.

Sonntag, den 9. November 2014 // 12 bis 22Uhr // Bennohaus //Bennostr. 5 // 48155 Münster

Rückblick zum Naziaufmarsch am 03.10 in Hamm: Blockaden und Demonstration


Am 03.10 sind in Hamm über 1000 Menschen auf der Straße gewesen um unter dem Motto „Entschlossen gegen rechtes Gedankengut – Vom Stadtrat bis zum Stammtisch“ gegen die menschenverachtende Partei „Die Rechte“ zu demonstrieren. Der Tag begann aber für viele nicht wie erwartet: Direkt zu Beginn wurde die Anreise der Neonazis blockiert. Weiterlesen

Biji Rojava – Es lebe Rojava!

Infoveranstaltung über den Kampf der Kurd*innen in Syrien

Seit drei Wochen berichten die Medien von den Kämpfen zwischen Kurd*innen und der Terror-Miliz „Islamistischer Staat“ (IS) um die Stadt Kobane im Norden Syriens. Kobane gehört zu den Regionen Syriens, in denen die überwiegend kurdische Bevölkerung Selbstverwaltungsstrukturen schaffen konnten; Rojava. An deren Erhalt haben offenbar weder die Türkei noch die USA ein Interesse. Während die kurdische Regionalregierung im Nord-Irak inzwischen auch von Deutschland mit Waffen beliefert wird, müssen in Kobane die Kruden mit Sturmgewehren gegen die US-Panzer kämpfen, die der IS von der irakischen Armee erbeutet hat. Martin Glasenapp, der für die Hilfsorganisation medico international bis vor Kurzem in Kobane war, berichtet auf der Informationsveranstaltung in Münster.

13. Oktober 2014 // 19:30 Uhr // Hörsaal S8 im Schloss // Münster

Die Veranstaltung wird organisiert von: Interventionistische Linke Münster, attac Münster, Institut für Theologie und Politik, Befreiungstheologisches Netzwerk

„Pien Kabache“ am 10. Oktober

Die nächs­te Pien Kabache fin­det am 10. Ok­to­ber, wie jeden 2. Frei­tag im Monat, in der Ba­ra­cke (Scharnhorststr.​100) statt. Unser Motto bleibt gleich: Punk­rock, Bier und Cock­tails. Ihr seid herz­lich ein­ge­la­den. Der Ein­tritt ist um­sonst und ab 20 Uhr geht es los – kommt vor­bei! Auch dies­mal könnt ihr un­se­re schi­cken Pien Ka­ba­che – Ju­te­beu­tel kau­fen.

Der Abend wird von der An­ti­fa­schis­ti­schen Lin­ken Müns­ter, der Au­to­no­men An­ti­fa Ems­det­ten und der Au­to­no­men An­ti­fa Rhei­ne, ver­an­stal­tet. Eine Weg­be­schrei­bung zur Ba­ra­cke fin­det ihr hier.

Kein Naziaufmarsch am 3. Oktober in Hamm


Treffpunkt Münster: 11 Uhr, Vorplatz Hauptbahnhof

Am 3. Oktober 2014 wollen Nazis in Hamm aufmarschieren. Schon wieder. Am „Tag der deutschen Einheit“ glauben sie offenbar, hätten auch ihre nationalistischen Phrasen einen Platz – das haben sie aber nicht! Schon seit Jahren existiert in Hamm eine aktive Naziszene. Seit 2003 trat sie als „Kameradschaft Hamm“ in Erscheinung – durch Gewalttaten, Propaganda und Aufmärsche. Seitdem im August 2012 die „Kameradschaft Hamm“ verboten wurde, organisieren sich die selben Neonazis unter dem Dach der Partei „Die Rechte“. Weiterlesen