Antifa Print #7 out now

Die siebte Ausgabe unserer Flugschrift „Antifa Print“ steht nun für euch zum Download bereit.

Die Themen sind diesmal:
– Nachbetrachtungen Dresden 2011
– 1000 Kreuze Marsch
– Ladyfest Münster
– Antifa-Demo in Dortmund
– Rezension Lotta-Buch „Wege des Gedenkens“

Über Anmerkungen, Anregungen und Kritik zur Ausgabe freuen wir uns sehr. Schreibt uns dafür einfach eine Email.

Bericht zur Thomas-Schulz-Demo

Am Samstag (02.April 2011) demonstrierten anläßlich des am 28. März 2005 ermordeten Punks Thomas „Schmuddel“ Schulz mehr als 400 Menschen in Dortmund gegen rechte Gewalt. Aufgerufen hatte das Dortmunder Antifa Bündnis (DAB). Thomas wurde in der U-Bahn-Station Kampstraße, aufgrund einer verbalen Auseinandersetzung, von dem damals 17-jährigen Neonazi Sven Kahlin erstochen. Bereits am Todestag hielten ca. 150 Antifaschist_innen eine Mahnwache am Tatort. Die jährliche Demonstration begann an den Katharinentreppen vor dem Hauptbahnhof und zog von da aus lautstark durch die Nordstadt um dann, nach einer Zwischenkundgebung an der alternativen Kneipe Hirsch-Q, an der U-Bahn-Station Kampstraße mit einer Abschlußkundgebung zu enden.

In den Redebeiträgen wurde über die rassistische Stimmungsmache gegen die Bewohner_innen der Nordstadt, die Angriffe auf die Hirsch-Q sowie über den Mörder von Thomas, Sven Kahlin, und dessen Anbindung an die rechte Szene in Dortmund informiert. Auf einem Dach an der Leopoldstraße wurde von Unterstützer_innen ein Transparent mit „Nazis jagen, Bullen stressen – kein Vergeben kein Vergessen “ entrollt, Bengalos und Feuerwerk gezündert sowie Antifa-Fahnen geschwenkt. Zeitgleich demonstrierten 70-90 Nazis in Lütgendortmund gegen das dort entstandene Asylbewerberunterkunft. Die Nazis trauten sich aus Angst vor antifaschistischer Intervention ihre Kundgebung erst einen Tag vorher anzumelden und konnten dennoch nicht ungestört ihre rassistische Kackscheiße verbreiten.

Bericht der Autonomen Antifa Rheine

Bleiberecht für Roma

Am 31. März lief der im Dezember von der Landesregierung beschlossene Abschiebestopp (so genannter Wintererlass) für Roma und andere Minderheiten in das Kosovo ab. Jetzt droht ihnen wieder die Abschiebung in elendige Verhältnisse im Kosovo, das vor allem die in Deutschland geborenen Kinder nur aus Erzählungen kennen und in der gesellschaftliche Minderheiten wie die Roma massiver Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind. Für ein dauerhaftes Bleiberecht für die Roma protestierten deshalb ungefähr 120 Betroffene und UnterstützerInnen. In Redebeiträgen wurde auf die Lebenssituation im Kosovo aufmerksam gemacht und gefordert, die Abschiebungen sofort und für immer auszusetzen. Mehr Infos bei der Aktion 302 und der GGUA.

Veranstaltung: Von Dresden nach Stolberg!

Den Naziaufmarsch in Stolberg blockieren!

Seit 2008 instrumentalisieren Nazis den Tod eines Jugendlichen in Stolberg für ihre rassistische Propaganda. In Neonazikreisen setzte sich eine Deutung der Ereignisse durch, die auf Opfermythus, Märtyrerkult und Rassismus setzt. Jedes Jahr im April sammeln sich zwischen 500 und 800 Nazis um einen Fackelmarsch und eine Großdemonstration abzuhalten. Sie wollen damit bundesweit einen Aufmarschanlass schaffen und mit dieser Massen-Inszenierung ihren eigenen Zusammenhang stärken. Stolberg ist mit dem Aufmarsch in Dortmund zu dem Szeneereignis für Nazis in NRW geworden und steht jährlich im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten.

In diesem Jahr hat sich in Stolberg ein großes Bündnis gegründet, dass den Naziaufmarsch mit Blockaden verhindern will. Antifa-Gruppen sind Teil dieses Bündnisses, gleichzeitig ruft aber auch ein Antifa-Bündnis auf: „Let`s destroy the myth of Stolberg!“

Mit dieser Veranstaltung wollen wir euch über den Naziaufmarsch, den aktuellen Stand der Gegenaktivitäten und die Anreise ab Münster informieren. Im Anschluss an die antifaschistischen Aktionen in Stolberg kann dann noch ein gutes Punk-Konzert in Münster besucht werden.

Donnerstag, 31. März | 20.00 Uhr |
Club Courage | Friedensstraße 41

Im Anschluss: Bar Antifascista

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Linken Münster und der Jugendantifa Münster mit ReferentInnen des Blockade-Bündnisses.

Hinweis: Mitglieder der rechten Szene haben keinen Zutritt. Die VeranstalterInnen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen

Gedenkdemo in Dortmund


Vor sechs Jahren, am 28. März 2005, wurde der Punker Thomas Schulz von einem Neonazi ermordet. Inmitten der U-Bahn-Station Kampstraße in der Dortmunder Innenstadt wurde Thomas von dem damals 17-jährigen Sven Kahlin niedergestochen. Noch am selben Abend erlag Thomas im Krankenhaus seinen Verletzungen. Sein Mörder wurde daraufhin wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren verurteilt. Eine politische Motivation hatte die I. Große Strafkammer des Dortmunder Landgerichts bei Kahlin nicht erkennen können, auch wollte das Gericht nicht von Mord sprechen, da das “Mordmerkmal der Heimtücke” nicht gegeben gewesen sei.

Dortmunder AntifaschistInnen betreiben seit den Ereignissen am Ostermontag 2005 mit alljährlichen Kundgebungen, Demonstrationen und weiteren Aktionen wie Straßenumbenennungen aktive und erfolgreiche Gedenkpolitik, um auf den Mord und dessen politischen Kontext hinzuweisen. Nicht zuletzt auch der erneute Naziangriff auf die Kneipe Hirsch Q im Dezember 2010 gibt uns allen Anlass im Rahmen der Gedenkdemo auf die recht aktive Neonaziszene in Dortmund hinzuweisen und antifaschistischen Protest auf die Straße zu tragen.

Den ganzen Aufruf lesen. Weiteres Material gibt es hier.

Kommt zur antifaschistischen Demonstration:
02.04.2011 | 16:00 h | Dortmund | Hauptbahnhof (Vorplatz)

Es bleibt dabei: Nichts und niemand ist jemals vergessen!
Kein Vergessen den Opfern neonazistischer Gewalt!
Gegen Neonazis und rechte Gewalt!

Kundgebung in Gedenken an Thomas Schulz
28.03.2011 – 18.30 Uhr – Dortmund [U-Bahnstation Kampstraße]

Achtet auf Ankündigungen und mögliche Änderungen!
http://dab.nadir.org/

Impressionen vom 1000-Kreuze-Marsch

+++ 140 christliche FundamentalistInnen am Samstag in Münster +++ mehr als doppelt so viele GegendemonstrantInnen +++ „Gebetsmarsch“ kann erst nach stundenlanger Verzögerung loslaufen +++ immer von Protest begleitet +++ Polizei nimmt Personalien von ProtestlerInnen auf +++ Ermittlungen wegen „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz angekündigt +++

Searchlight im März

Vom Rassismus der Machteliten. Versuch einer vorläufigen Bilanz der “Sarrazin-Debatte”

Vom “dummen Kopftuchmädchen” bis zum “Juden-Gen”: Kaum jemals haben offen rassistische, antisemitische Ressentiments eine solch massenhafte Verbreitung in der deutschen Öffentlichkeit gefunden wie in der Debatte um die Pamphlete des Ex-Bundesbankers Thilo Sarrazin. Neu ist nicht der Inhalt: Viele von Sarrazins Behauptungen sind seit Jahren aus Publikationen der extremen Rechten bekannt. Neu ist, dass Teile der deutschen Machteliten und deshalb auch Leitmedien und renommierte Verlage auf den rassistischen Zug aufspringen. 1,2 Millionen Exemplare des Sarrazin-Buchs hat der Bertelsmann-Konzern bis lang verkauft.

Die Aufregung ist mittlerweile abgeflaut – Zeit, Bilanz zu ziehen. Was ist anders nach der “Sarrazin-Debatte”? Hat sie der extremen Rechten genutzt? Wird sich eine Partei rechts der Union etablieren? Was bezwecken die deutschen Machteliten mit der Öffnung massenmedialer Schleusen für übelste Ressentiments gegen migrantische Unterschichten?

Es referiert der freie Journalist Jörg Kronauer.

Donnerstag, 17. März 2011 // 20.00 Uhr
Club Courage // Friedensstraße 42 //Münster

Hintergrund: Wer sind die AbtreibungsgegnerInnen vom 1000 Kreuze Marsch?

Am 12. März wollen christliche FundamentalistInnen und so genannte Lebensschützer einen Demonstrationszug in Münster durchführen. Dieser Zug unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ war in den vergangenen zwei Jahren von großem Protest begleitet worden. Im Folgenden wollen wir einen Einblick in das Netzwerk radikaler Abtreibungsgegner_innen im Münsterland geben.

Hier könnt ihr unser Paper als pdf downloaden!

Gegen den 1000 Kreuze Marsch

Erneut wollen am Samstag, den 12. März 2011, fundamentalistische Christen und Abtreibungsgegner_innen in Münster aufmarschieren. In den vergangenen zwei Jahren gab es größere Protestaktionen gegen die als Gebetsmarsch angemeldete Demonstration, die von der Organisation „EuroProLife“ verantwortet wird. Gegen diese reaktionäre, antifeministische und homophobe Versammlung wird es auch in diesem Jahr wieder Widerstand geben.

Alle aktuellen Informationen dazu bekommt ihr auf dieser Internetseite.